Über mich
Hartmut Winkels, Jahrgang 1959, verheiratet, 3 Söhne.
1969, ich war 10 Jahre jung, haben meine Eltern im Nebenerwerb mit einer kleinen Landwirtschaft begonnen. Meine älteren Brüder durften schon den Trecker fahren, ich (leider) nicht. Aber ich konnte mit der Sense umgehen, weil der Opa es mir gezeigt hatte.
Mit der Sense mähe ich also seit meinem 10. Lebensjahr, mit 14 Jahren hab ich das erste mal eine Sense gedengelt, au weia, die sah vielleicht aus …
Am Elternhaus hatten wir einen großen Gemüsegarten, der von meiner Mutter u. uns Kindern bewirtschaftet wurde. Mein Vater ist Huf- u. Wagenschmiedemeister, er war selbständig mit einem Landmaschinenbetrieb, in dem meine Brüder und ich regelmäßig mitarbeiteten.
Wir haben die kleine Landwirtschaft mit 2 Milchkühen, Kälbern u. 2 Schweinen betrieben.
Die Milch wurde nur gekühlt u. zum Teil als Rohmilch im Dorf verkauft, ein großer Teil der Milch wurde zentrifugiert u. zu Sauerrahmbutter verarbeitet u. direkt vermarktet
(den Begriff gab es zwar noch nicht, aber es hat auch ohne ihn sehr gut funktioniert).
Ich habe nach der mittleren Reife eine Bankkaufmannausbildung gemacht u. bis 1998 als Bankkaufmann gearbeitet. In meiner Freizeit habe ich viele Jahre einen Gemüsegarten ohne synthetischen Dünger und ohne chemische Giftstoffe betrieben. Der Garten war sehr fruchtbar nur durch die beschriebene Pflege des Bodenlebens (siehe Seite „ Boden“).
Seit 2013 gebe ich Sensenkurse, ich bin Sensenlehrer des Sensenvereines Deutschland e.V.
Im Jahr 2015 habe ich noch eine „Fortbildung“ als Besenbinder bei Fridolin Rupp aus Lauschied gemacht u. gelernt, wie erstklassige Birkenreisigbesen gebunden werden.
Ich bin davon überzeugt, dass zum Überleben unserer Gesellschaft die traditionellen u. bewährten Landhandwerke einschließlich der Methoden zur Bodenpflege unbedingt bewahrt u. fortentwickelt werden müssen. Die konventionelle Landwirtschaft kann nur so lange funktionieren wie noch nahezu unbegrenzt Energie in Form von Dieseltreibstoff, synthetischen Düngern u. „Pflanzenschutzmitteln“ zur Verfügung stehen. Die Energiebilanz der konventionellen Landwirtschaft ist eine absolute Katastrophe. Das Verhältnis von Energieeinsatz zu Energiegehalt im erzeugten Produkt beträgt bestenfalls 100 : 1. Vor der Mechanisierung der Landwirtschaft u. der Erfindung von synthetischem Dünger u. chemischem Pflanzenschutz betrug das Verhältnis 1 : 3.
Mit anderen Worten: Mit dem Ende des billigen Öls kommt auch das Ende der konventionellen Landwirtschaft. Dann wird unser Überleben davon abhängen, ob wir in der Lage sind, unsere Nahrung ohne die „Errungenschaften der modernen Landwirtschaft“ zu erzeugen.